Hermann Züchner (1904-1991)

Pastor Hermann Züchner

Biographische Details aus dem Leben von Hermann Züchner

Geboren am 17. 9. 1904 in Rorichum

Abitur in Emden 1922

1922 Student der Mathematik in Göttingen. Beeinflusst durch Karl Barth, der 1921 Honorarprofessor in Göttingen wurde, Studienwechsel zur Theologie.

im Sommersemester 1924 und Wintersemester 24/25 hört er bei Barth die Vorlesung „Unterricht in der christlichen Religion“

1925 Wechsel von Karl Barth nach Münster, Hermann folgt nach Münster und hört im Wintersemester 25/26 die Vorlesung „Die Lehre von der Erlösung - Eschatologie“.

1927 1. theologisches Examen. Anschließend wird er am 1. 6. 1927 Lehrvikar in Lingen bei Superintendent Wiarda, seinem späteren Schwiegervater.


1928 Superintendent Wiarda erkrankt, Hermann Züchner wird als Predigtamtskandidat am 26. 1. 1928 ordiniert.
Am 30. 5. 1928 kommt er ins Kandidatenstift, das von Pastor Hesse geleitet wird.
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1929 2. Theologisches Examen. Er wird dann als Hilfsprediger Synodalvikar im 6. Bezirk mit Dienstsitz Nordhorn.

Hermann Züchner verlobt sich mit Helene Wiarda, Tochter von Superintendent Georg Ludwig Wiarda, die er am 28. 4. 1930 heiratet.

1930 Erst in diesem Jahr kann er sich um eine Pfarrstelle bemühen, er wird am 19. 7. 1930 als Pastor in Simonswolde eingeführt.

Plattdeutscher Prediger

1932 bis 1965 Pastor in der Ev.-ref. Gemeinde Ihrhove. im Laufe des Jahres 1943 zur Wehrmacht eingezogen. Er machte eine Grundausbildung in Lüneburg und kam dann im Frühjahr 1944 zur Küstenwache in Norddänemark. Nach Kriegsende wurde die Truppe in Dänemark entlassen, er mußte wie seine Kameraden zu Fuß bis zur deutschen Grenze laufen, erst in Deutschland gab es Bahnwaggons, er kam im Juli 45 wieder nach Hause.

Von 1936 bis 1965 Superintendent im 4 Bezirk. Nach dem 2. Weltkrieg wurde er Vorsitzender des landeskirchlichen Pfarrervereins bis 1973. Außerdem war er jahrzehntelang verantwortlich für den Volksmissionsausschuss und die Mission (Vorstand der Norddeutschen Missionsgesellschaft).

Seine Begabung und Leidenschaft war das Predigen. Ein Beispiel dafür: Als Hilfsprediger in Nordhorn erhielt er bei einer Pfarrwahl in Veldhausen, wo er gar nicht auf dem Wahlzettel stand, 284 Stimmen, die dann natürlich ungültig waren. Gewählt wurde der Kollege, der mit 81 Stimmen die höchste Zahl der gültigen Stimmen erhielt. Die Predigten waren gründlich vorbereitet, jahrelang traf er sich jeden Montag mit den Kollegen aus Großwolde (P. Weigt/P. Erich Hamer) und Ihrenerfeld (P. Gerrit Herlyn), sie bereiteten sich gemeinsam auf den Predigttext des folgenden Sonntags vor. Fast legendär waren seine plattdeutschen Silvesterpredigten in der überfüllten Ihrhover Kirche, zu dem viele auswärtige Gottesdienstbesucher kamen. Mehrfach hat er im Rundfunk gepredigt und auch plattdeutsche Morgenandachten [5.560 KB] gehalten.

Am 5.12.1963 verstarb die Ehefrau Helene Züchner. Aus der Ehe gehen 6 Kinder hervor.

1965 bis 1973 Pastor in der Ev.-ref. Gemeinde Brandlecht Einführung am 9. Mai 1965.
In zweiter Ehe verheiratet mit Emmi, geb. Veenhuis. Trauung in Brandlecht am 19.4.1965 durch P. Wiarda
Am 1. Oktober 1973 in den Ruhestand getreten.

Seit Anfang 1974 im Ruhestand in Leer-Loga und betreute die Deichgemeinde Esklum, Driever, Grotegaste.

Er verstarb am 13.10.1991 in Leer und wurde in Ihrhove beerdigt.